Seit Anfang 2024 beschäftige ich mich intensiv mit dem Nervensystem – beruflich wie privat. Ich bin Therapeutin und befinde mich derzeit in einer Traumafortbildung. In diesem Rahmen stieß ich immer wieder auf die Bedeutung der autonomen Regulationsfähigkeit unseres Nervensystems – und wie sehr sie durch Stress, Traumata und chronische Belastungen aus dem Gleichgewicht geraten kann. 

Eine Freundin empfahl mir daraufhin ein Brain-Retrain-Programm. Sie selbst nutzte ein anderes, englischsprachiges Programm – für mich war aber klar: Ich möchte ein Angebot auf Deutsch finden, um wirklich tief eintauchen zu können. So erfuhr ich, dass es das Gupta-Programm mittlerweile auch auf Deutsch gibt. Ich meldete mich für die Probeversion an – und war sofort begeistert. Noch in derselben Woche entschied ich mich für den Kauf des Programms und startete im Oktober 2024 mit dem Training. 

Meine Ausgangssituation unterschied sich ein wenig von der vieler anderer Retrainer*innen. Ich litt nicht an einer klassischen chronischen Erkrankung, sondern an massiven stressbedingten Symptomen: starken Wechseljahresbeschwerden, zunehmender Ängstlichkeit (insbesondere hypochondrischen Ängsten), tiefer Erschöpfung und einer immer geringer werdenden Stressresistenz. Über Jahre hatte sich dieser Zustand aufgebaut – durch die Dauerbelastung als Mutter eines neurodivergenten Kindes, fehlende Unterstützung, eine traumatische Krankheitsphase mit einer schweren Diagnose, sowie die emotional herausfordernden Jahre der Corona-Pandemie. Ich fühlte mich ausgezehrt und am Ende meiner Kräfte. 

Zwar hatte ich bereits in jungen Jahren eine Therapie gemacht und durch Ausbildungen, Selbsterfahrung und meine eigene therapeutische Arbeit viel an mir gearbeitet – über lange Zeit lebte ich weitgehend angstfrei. Doch mit dem Gupta-Programm eröffnete sich mir eine ganz neue, tiefere Dimension innerer Arbeit. Das Zusammenspiel aus Neurowissenschaft, kognitiven Techniken, traumasensibler Perspektive, Egostate-Arbeit und buddhistischen Einflüssen empfand ich als wohltuend und stimmig. Vieles davon war mir fachlich bekannt – aber was für mich den entscheidenden Unterschied machte, war die Struktur: das tägliche Training, die klare Anleitung und die Kombination aus drei zentralen Säulen – Retraining, Nervensystemberuhigung und Aktivierung von Glückshormonen. Eine großartige, durchdachte und wirksame Mischung. 

Schon bald spürte ich erste Erfolge. Ich fühlte mich wieder lebendiger und zuversichtlicher. Doch nach etwa zwei Monaten traf mich ein unerwarteter Tiefpunkt – eine massive Krise, die mich zu einer Krankschreibung zwang. Meine Ängste verschärften sich drastisch, ich war arbeitsunfähig und zutiefst verunsichert. In dieser schwierigen Phase war der Austausch im Forum und mit meiner Gupta-Coachin eine große Hilfe. Ich erfuhr, dass es vielen ähnlich ging – dass nach zwei bis drei Monaten Training oft ein “Dip” auftritt, in dem sich Symptome zunächst verstärken. Dieses Wissen gab mir Mut, weiterzumachen. Ich blieb konsequent im Training, arbeitete täglich mit dem Nervensystem, schrieb meine Wohnung voller Gupta-Strategien, stärkender Haltungen und Sätze. Gemeinsam mit meiner Tochter sammelte ich “Glimmermomente”, führte täglich ein Journal. Diese Routinen sind bis heute ein fester Bestandteil meines Alltags – und ich möchte sie nicht mehr missen.

Nach etwa zwei weiteren Monaten spürte ich eine deutliche Besserung. Ich nahm mir weitere Zeit zur Stabilisierung und war insgesamt vier Monate nicht in meiner Praxis tätig. In dieser Zeit kümmerte ich mich – vormittags, während meine Tochter in der Schule war – ganz bewusst nur um mich. Die Arbeit mit meinen inneren Anteilen brachte mir neue, tief berührende Erkenntnisse. Viele Themen, die ich zuvor nur kognitiv verstanden hatte, begannen sich plötzlich emotional zu lösen. Durch die ART-Technik spürte ich zum ersten Mal wirklich, wie sich echtes Selbstmitgefühl anfühlt. Das war transformierend. Manche Themen, an denen ich jahrelang gearbeitet hatte, lösten sich einfach auf – nicht, weil ich sie “bearbeitet” hatte, sondern weil mein Nervensystem sich endlich beruhigte. 

Diese Veränderung zeigt sich in allen Lebensbereichen: Ich habe derzeit fast keine Wechseljahresbeschwerden mehr. Meine Ängste sind verschwunden – und falls sich doch mal ein Anflug zeigt, weiß ich, wie ich damit umgehen kann. Auch die tiefe Erschöpfung weicht Stück für Stück einer neuen, stabilen Energie. Ich arbeite wieder halbtags in meiner Praxis, kümmere mich um meine Tochter, erledige Dinge, fahre Fahrrad – alles ist wieder möglich. Mehr noch: Ich fühle mich oft energiegeladener, gelassener, präsenter als je zuvor. Besonders berührt mich, dass ich Freude wieder tiefer und farbiger empfinde – nicht nur mit dem Kopf, sondern mit meinem ganzen Sein. 

Natürlich ist nicht jeder Tag gleich, und es gibt auch mal Rückschritte – aber das gehört für mich heute zum Leben dazu. Heute weiß ich: Dips sind kei e Krisen, es ist eine Neuorganisation, ein Entwicklungsschritt. Dafür bin ich unendlich dankbar. Gupta ist für mich zu einem Wegbegleiter geworden, den ich nicht mehr missen möchte – heute und in Zukunft.